Borussia Dortmund sucht nach dem Trainer-Aus von Nuri Sahin einen Nachfolger
Nach der erfolgreichen Klopp-Ära sucht der BVB auf der Trainerbank weiter verzweifelt nach Konstanz.
22.01.2025 | 18:02 Uhr
Nuri Sahin ist Geschichte, Mike Tullberg übernimmt übergangsweise, die Suche nach einer längerfristigen Lösung läuft: Das Trainer-Karussell in Dortmund dreht sich im Rekordtempo. Neben dem sportlichen Erfolgsdruck knirscht es auch hinter den Kulissen gewaltig. Welcher Trainer möchte sich die aktuelle Situation wirklich antun?
Das aus schwarzgelber Sicht vielversprechende Langzeitprojekt "Nuri Sahin" ist krachend gescheitert. Damit reiht sich der 36-Jährige in eine lange Liste an Trainern ein, die es ebenfalls nicht geschafft haben, in Dortmund eine Ära zu prägen.
Seit Mittwoch ist es offiziell: Mike Tullberg übernimmt Sahins Aufgaben interimsweise. Im Hintergrund arbeiten die BVB-Bosse rund um Hans-Joachim Watzke mit Hochdruck an einer längerfristigen Lösung. Nach Sky Informationen ist der ehemalige Bayern-Trainer Niko Kovac einer der gehandelten Kandidaten.
Doch die vielversprechenden Zukunftsaussichten auf der schwarzgelben Trainerbank gestalten sich aktuell sehr überschaubar…
Die verzweifelte Suche nach dem Klopp-Nachfolger
Deutscher Meister 2011, Doublesieger 2012 und CL-Finalist 2013: Borussia Dortmund war zu Beginn der 2010er-Jahre ein, wenn nicht sogar das größte Aushängeschild des deutschen Fußballs. An der Seitenlinie? Kein Geringerer als Jürgen Klopp, der den BVB in seiner siebenjährigen Amtszeit (2008 bis 2015) von einem mittelmäßigen Bundesligaverein zu einem europäischen Topklub formte.
Mit der Klopp-Ära endeten nicht nur diese glorreichen Zeiten, sondern auch die Konstanz auf der Dortmunder Trainerbank. Was folgte? Acht Trainer in den vergangenen zehn Jahren: Über Thomas Tuchel, Lucien Favre bis hin zu Nuri Sahin hat es kein Übungsleiter geschafft, den BVB wieder an die erfolgreichen Klopp-Zeiten anknüpfen zu lassen. Dabei waren es Tuchel (Punkteschnitt: 2,12) und Edin Terzic (1,93), die mit jeweils zwei Jahren die längste Amtszeit in Dortmund hatten.
Der so attraktive Trainerjob in einem familiären, elektrisierenden Vereinsumfeld ist zu einem echten Schleudersitz geworden.
Großer Erfolgsdruck und interne Machtkämpfe
Der BVB war in Deutschland jahrelang die klare Nummer zwei hinter dem FC Bayern. Diese Anspruchshaltung hat man vereinsintern immer noch. Doch mittlerweile drohen die Dortmunder im deutschen Mittelmaß hinter Leverkusen, Leipzig und Frankfurt zu versinken. Nach vier Niederlagen zum Rückrunden-Start braucht der BVB sofort sportliche Erfolge - vor allem, um das Minimalziel Champions League nicht zu verpassen.
Keine leichte Aufgabe, da sich der Verein auch abseits des Rasens im Chaos versinkt. Wie Sky Reporter Patrick Berger und Sky Experte Didi Hamann bereits treffend analysierten, liegen die Probleme im Pott tiefer. Zu viele Nebenkriegsschauplätze und Unstimmigkeiten auf Führungsebene haben den Trainern in der Vergangenheit nicht geholfen, sich rein auf das Sportliche konzentrieren zu können.
- Hamann-Kolumne: Kehl oder Mislintat? "Ricken muss sich entscheiden"
- Der BVB braucht einen radikalen Neuanfang - auf allen Ebenen
Es ist die große Frage, ob sich das auf absehbare Zeit ändern wird. Dessen muss sich der neue Trainer, der den BVB langfristig zurück in die Erfolgsspur führen soll, bei seinem Amtsantritt bewusst sein.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.