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BVB News: Hummels, Can und Bellingham gehen in Bielefeld voran

Kein Haaland, (fast) kein Problem: Trio springt in die Bresche

Nach dem 0:4-Debakel in der Champions League bei Ajax Amsterdam hat Borussia Dortmund in der Bundesliga bei Arminia Bielefeld eine Reaktion gezeigt und einen souveränen Auswärtssieg gefeiert. Drei Leistungsträger gehen dabei voran, doch ein Problem bekommt der BVB nicht in den Griff.

Der BVB musste beim 3:1 (2:0)-Sieg in Bielefeld ohne seinen nun länger verletzten Torjäger Erling Haaland auskommen. Haaland fällt mit Problemen am Hüftbeuger wochenlang aus. BVB-Trainer Marco Rose reagierte in Bielefeld mit einer Systemumstellung.

Der 45-Jährige stellte auf Dreierkette um und ließ sein Team im 3-4-2-1-System auflaufen. Dabei ersetzte Donyell Malen der Norweger im Sturmzentrum. Rose rotierte zudem gleich viermal und bot Emre Can, Thorgan Hazard, Markus Wolf und Marin Pongracic in der Startformation auf.

Dafür waren neben Haaland auch Axel Witsel (Bank), Thomas Meunier (Schlag auf den Fuß) sowie Nico Schulz (Muskelfaserriss) nicht auf dem Platz. Bislang setzte Rose nur im Auswärtsspiel bei Ex-Verein Borussia Mönchengladbach auf die Dreierkette, der BVB verlor 0:1.

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Verletztenmisere beim BVB hält an

In Bielefeld erwischte Dortmund einen guten Start, ohne zu glänzen. Malen konnte Haaland erwartungsgemäß in vorderster Linie nicht ersetzen, war aber früh präsent und scheiterte mit einem Schuss an Arminia-Torwart Stefan Ortega (7.).

Insgesamt beherrschte der achtmalige deutsche Meister über weite Strecken das Spiel, agierte zumeist mit dem Ball und kam am Ende auf starke 70 Prozent Ballbesitz. Doch gerade Mitte der ersten Halbzeit schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein, der BVB verlor einige unnötige Bälle im Aufbauspiel.

Gregor Kobel musste nach einem Fehlpass von Pongracic gegen Bielefelds Janni Serra in höchster Not klären (18.). Dabei prallte der Schweizer allerdings mit dem Brustkorb an den Pfosten und bekam zudem einen Schlag auf den Oberschenkel ab. Kobel musste einige Minuten behandelt werden, spielte zwar noch bis zur Pause weiter, wurde dann aber durch Marwin Hitz ersetzt.

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Can übernimmt Verantwortung

Die Sorgen beim amtierenden DFB-Pokalsieger wurden zunächst groß, die Verletztenliste der Schwarz-Gelben ist bereits lang. Unter anderem fehlen auch Raphael Guerreiro, Mahmoud Dahoud und Youssoufa Moukoko schon länger. Auch wenn noch keine Diagnose bei Kobel nach Spielschluss vorlag, gab der 23-Jährige gegenüber den Ruhr Nachrichten zumindest selbst leichte Entwarnung.

Der BVB bekam die Partie in der Schüco-Arena dann vor allem nach dem Foulelfmeter-Treffer von Emre Can in den Griff. Zuvor war Jude Bellingham von Cedric Brunner regelwidrig zu Fall gebracht worden. Can übernahm die Verantwortung in Abwesenheit vom etatmäßigen Strafstoß-Schützen Haaland.

"Wir mussten eine Reaktion nach dem letzten Spiel zeigen. Das haben wir gemacht", sagte der Mittelfeldspieler nach dem Spiel bei Sky. Mit voller Überzeugung trat Can zur Ausführung an und verwandelte überlegt. In der BVB-Elfmeter-Hackordnung, bei der Haaland Schütze Nummer eins ist, hat sich der 27-Jährige mit diesem Versuch wiederempfohlen.

Can trifft vom Punkt
Image: Can trifft vom Punkt  © Imago

Hummels kann Bielefeld

Neben Can zeigte mit Mats Hummels auch ein weiterer Führungsspieler der Schwarz-Gelben den geballten Siegeswillen und ging vornweg. Mit einer Zweikampfquote von 71 Prozent überzeugte der Abwehrchef in der Defensive und setzte offensiv ein Highlight. Mit seinem Voilley-Traumtor zum 2:0 kurz vor der Halbzeit (45.) sorgte Hummels für Ruhe im BVB-Spiel.

"Das war eins meiner schöneren Tore. Der Ball ist da ganz gut reingeflogen. Generell waren wir bis auf ein paar Minuten in der ersten Halbzeit dar und sehr fokussiert. Wir haben den Gegner gut eingeschnürt. Zwischendurch haben wir leider eine Phase gehabt, da haben wir zu viele Bälle verloren. Aber da haben wir uns auch schnell wieder rausgekämpft", zeigte sich Hummels zufrieden. Bereits in der vergangenen Saison traf der Innenverteidiger in Bielefeld - damals beim 2:0-Sieg sogar doppelt.

Das Traumtor vom Weltmeister von 2014 nahm die Spannung dann auch früh aus der Partie. Denn der BVB spielte seinen Stiefel nach der Pause souverän runter, ohne dabei zu glänzen. Bis Bellingham kam. Seinen Sololauf um drei Gegenspieler herum krönte der Engländer mit einem feinen Lupfer über Ortega zum 3:0 (72.). Deckel drauf.

Dortmund wackelt defensiv weiter

Die zwei sehenswerten Tore von Hummels und Bellingham zeigten aber auch die individuelle Klasse, die innerhalb der Mannschaft steckt. Wenn der BVB mal das Tempo anzog, lief die Arminia nur hinterher. In der Bundesliga stimmt zudem die Torausbeute, bereits 25 Treffer stehen nach neun Spieltagen zu Buche.

Allerdings wirkte die Abwehr trotz der klaren Führung in der Schlussphase nicht sattelfest. Insbesondere der Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselte Patrick Wimmer brachte die Dortmunder Defensive ein ums andere Mal durcheinander.

Einen Schuss des Österreichers konnte Hitz noch von der Linie kratzen (68.), dann aber war Wimmer kurz vor Spielende von Hummels, der sich weiter trotz Kniebeschwerden durchbiss, im Strafraum nur per Foul zu stoppen. Fabian Klos ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte zum Endstand (87.).

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BVB spielt wieder nicht zu Null

"Das war in der Summe ein verdienter Sieg, auch wenn es zwischendurch ein bisschen holprig war. Nach dem 2:0 haben wir die Partie im Griff gehabt, mit dem dritten Tor das Spiel zugemacht. Wir haben dagegen gehalten in den Zweikämpfen und gut auf Ballverluste reagiert. Allerdings hätte ich mir hintenraus gewünscht, dass wir mal zu Null spielen", bilanzierte Trainer Rose.

Dortmund steht nach neun Bundesliga-Partien bereits bei 15 Gegentoren. Zu viel, um dauerhaft ganz vorne mitzuspielen. Bislang kassierte der BVB zudem in jedem Ligaspiel einen Gegentreffer. Die größte Baustelle für Rose bleibt weiterhin die Verteidigungsarbeit.

Bielefeld war nach der Ajax-Klatsche ein guter Aufbaugegner. Der BVB hat auch ohne Haaland ein anderes Gesicht sowie eine Reaktion in Ostwestfalen gezeigt. Insgesamt war es ein ordentlicher, wenngleich kein glänzender Auftritt des Rose-Teams.

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