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Borussia Dortmund News: BVB kämpft mit Problemen der Vorsaison

Neue Saison, alte Probleme: Der BVB muss schnell kreativ werden

Der BVB hat sich schon am 2. Spieltag der neuen Saison den ersten Patzer erlaubt. Das 0:2 gegen den vermeintlichen Abstiegskandidaten Augsburg zeigt Probleme auf, mit denen man sich bei der Borussia schon im letzten Jahr herumschlagen musste.

Die Duelle zwischen dem BVB und den Fuggerstädten waren in den vergangenen Jahren stets für Spektakel gut. Alleine im Kalenderjahr 2020 gab es zwei nervenaufreibende Partien zwischen den Bundesligisten.

Im Januar schritten die Schwarz-Gelben noch als lächelnde Sieger vom Platz, nachdem Erling Haaland bei seinem Debüt einen 1:3-Rückstand mit drei Treffern in einen 4:3-Erfolg verwandelte. Zu Beginn der neuen Spielzeit sieht die Gemütslage anders aus. Am Samstag konnte der BVB ein ähnlich schweres Spiel nicht für sich entscheiden und musste sich der cleveren Herrlich-Elf überraschend mit 0:2 geschlagen geben.

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Borussia Dortmund: Der BVB stolpert beim FC Augsburg. Was waren die Gründe für die Pleite? Sky Reporter Jesco von Eichmann geht auf Spurensuche (Videolänge: 2:23 Min.).

Hummels: "Wir haben zu wenig Chancen kreiert"

"Augsburg hat seine Chancen genutzt und nicht unverdient gewonnen", gab ein konsternierter Mats Hummels nach der Partie zu, der die Antwort auf die Frage nach dem Grund für die kleine Blamage direkt parat hatte: "Wir haben zu wenig Chancen kreiert. Die, die wir hatten, haben wir dann nicht genutzt."

Doch wirklich viel gab es bei näherer Betrachtung der Partie auch nicht zu nutzen. Auf eine solide erste Halbzeit, die allerdings wenig Ertrag brachte, folgte eine ernüchternde Vorstellung in Durchgang zwei. Nicht etwa, weil der BVB die Zweikämpfe gegen die aggressiven Augsburger nicht annahm oder sich zu viele Fehler leistete. Hummels: "Ich habe das Gefühl, dass wir in vielen Bereichen eigentlich ein gutes Spiel gemacht haben. [...] Wir haben voll dagegen gehalten. Wir haben gute Zweikämpfe geführt, auf allen Positionen."

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Große Namen, kleine Ideen: Ballbesitz schießt keine Tore

Doch gerade der hochkarätigen Offensiv-Riege um Erling Haaland, Jadon Sancho, Giovanni Reyna oder den eingewechselten Nationalspielern um Marco Reus und Julian Brandt fiel einfach nichts gegen das FCA-Bollwerk ein. Erst in der Schlussphase prüften Hummels und Haaland Keeper Rafal Gikiewicz zwei Mal, der jeweils souverän zur Stelle war.

"Wir sind sehr traurig", erklärte auch BVB-Trainer Lucien Favre nach Abpfiff. Wie Abwehrchef Hummels sah auch der Schweizer "ein gutes Spiel" der Borussia. Doch das Gefühl, sich in einem Spiel gegen den Underdog nicht belohnen zu können, dürfte der Coach nur zu gut kennen. Trotz 80 Prozent Ballbesitz mit hohen Anteilen in der gegnerischen Hälfte mangelt es an Kreativität im Spiel nach vorne - genau wie in der Vorsaison.

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BVB-Trainer Lucien Favre nach der Niederlage gegen Augsburg. (Videolänge: 43 Sekunden)

Der Verfall in alte Muster - Favre mahnt zu mehr Geduld

Gegen kleinere Gegner, die tief stehen und auf Kontermöglichkeiten warten, hat das Favre-Ensemble schon häufiger Schwächen offenbart. Ein 1:3 gegen Union Berlin, je ein Remis gegen Bremen, Frankfurt und Paderborn oder die 1:2-Niederlage gegen Mainz kurz vor Ende der letzten Spielzeit. Das Schema war stets das gleiche.

Viel Ballbesitz und Kontrolle über das Spiel, doch der letzte Pass, das letzte Quäntchen Genialität vor dem Abschluss, fehlten schlichtweg. Trotz hochveranlagter Profis im offensiven Mittelfeld. Eine Lösung scheinen die Dortmunder allerdings noch immer nicht gefunden zu haben.

Der erste Ansatz von Trainer Favre: mehr Geduld. "Ich denke, wenn die anderen abwarten, müssen auch wir mehr Geduld haben. Wir müssen über die Seite spielen und den Gegner müde machen. Dann werden wir auch einige Möglichkeiten übers Zentrum haben", meint der 62-Jährige. Ob noch mehr Pässe wirklich ein probates Mittel gegen Ideenlosigkeit sein können, muss der BVB nun ganz schnell herausfinden.

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Super Cup gegen Bayern als Blitz-Härtetest

Am Mittwoch steht für den BVB bereits das nächste, prestigeträchtige Duell an. Im Supercup gegen die Bayern erwartet die Westfalen dann zwar ein völlig anderes Spiel, aber gerade in Punkto Chancen-Erarbeitung und -verwertung muss dann alles stimmen, um eine Chance gegen den Quadruple-Sieger zu haben. Und abtun will der ambitionierte Vizemeister und Vorjahressieger das Spiel sicher nicht.

"Wir müssen die Euphorie von letzter Woche wieder aufkommen lassen. Wir haben am Mittwoch den Supercup in München, dann Samstag ein Heimspiel gegen Freiburg. Beide Spiele wollen wir gewinnen", stellt Hummels klar. Dafür muss der BVB allerdings schnell kreativ werden. Eine Darbietung wie in Augsburg dürfte bei beiden Spielen zu einem unschönen Ergebnis aus schwarz-gelber Sicht führen.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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