Präsident Herbert Hainer vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München hat nach dem Chaos auf der Jahreshauptversammlung Fehler zugegeben, seinen allgemeinen Kurs will er aber nicht ändern.
"Wir dürfen uns nach einem solchen Abend insgesamt nicht von unserem Weg abbringen lassen. Ich bin mit Leib und Seele Bayern-Fan, mit voller Leidenschaft bei dieser Aufgabe dabei", sagte der 67-Jährige im Interview mit der Sport-Bild.
Hainer gesteht einen Fehler ein
Hainer gestand aber auch einen Fehler ein. "Mit dem jetzigen Wissen" würde er die Jahreshauptversammlung "nicht mehr vorzeitig beenden", sagte er: "Ich wollte den Mitgliedern auch nicht das Wort abschneiden, habe es in dem Moment aber so empfunden, dass kein sachlicher Dialog mehr möglich gewesen wäre."
Ihm sei klar geworden, dass eine Mitgliederversammlung bei einem Fußballklub "viel emotionaler als eine Hauptversammlung bei einer Aktiengesellschaft" verlaufe. Die "Hainer raus"-Rufe und die aufgeheizte Stimmung hätten ihm "persönlich natürlich wehgetan", verriet der frühere Adidas-Boss: "Es war keine angenehme Sache."
Als Konsequenz wolle er die Meinung der Mitglieder bei strittigen Fragen wie dem Katar-Sponsoring "in der Zukunft noch intensiver einholen".
Hainer lässt Verlängerung mit Qatar Airways offen
Ob der 2023 auslaufende Vertrag mit Qatar Airways verlängert wird oder nicht, wollte Hainer nicht prophezeien. "Dieses Thema ist komplex und muss insgesamt differenzierter betrachtet werden", sagte er.
Es sei aber "keine leichte Aufgabe, der Erwartungshaltung unserer Fans auf der ganzen Welt gerecht zu werden, dass ihr FC Bayern international immer oben mitspielt - und gleichzeitig unserer gesellschaftlichen Verantwortung."
FCB-Boss plädiert für Ballon d'Or 2020 für Lewandowski
Zudem hat sich Hainer auch für eine nachträgliche Vergabe des Goldenen Balls für die Saison 2020 an Robert Lewandowski ausgesprochen. "Ich finde die Idee gut", sagte er dazu. "Es wäre unser Wunsch, wenn Bewegung in die Sache kommt.
Nach einem Jahr Goldener-Ball-Pause wegen der Corona-Pandemie hatte sich Lewandowski als Triplesieger von 2020, Klub-Weltmeister 2021 und nach einer unglaublichen Torserie große Hoffnungen gemacht, nach dem Titel des Weltfußballers auch mit der von der französischen Sportzeitschrift France Football verliehenen Auszeichnung geehrt zu werden.
Es gewann allerdings Lionel Messi von Paris Saint-Germain, der mit Argentinien erstmals die Copa America geholt hatte. Messi hatte die Idee der nachträglichen Vergabe des Preises für die vorausgehende Saison auf der Bühne ausgesprochen.
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