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2. Bundesliga: Hannover 96 empfängt Eintracht Braunschweig zum Derby

Hannover im Derby-Fieber: Mit breiter Brust ins Schlüsselspiel

Hatten Grund zu feiern: In Rostock gelang Hannover 96 bereits der vierte Sieg in Folge.
Image: Hatten Grund zu feiern: In Rostock gelang Hannover 96 bereits der vierte Sieg in Folge.  © Imago

Hannover 96 hat sich nach einem schwachen Saisonstart zuletzt in guter Form präsentiert. Am kommenden Wochenende steht nun das wichtigste Spiel des Jahres an, zumindest wenn es nach den Fans geht.

Nach Abpfiff liefen die Spieler von Hannover 96 im Ostseestadion zu ihren nach Rostock mitgereisten Fans und ließen sich feiern. Die 96er hatten mit dem 1:0-Erfolg soeben den vierten Sieg in Folge eingefahren und sich in der Tabelle auf den fünften Rang geschoben. Spieler und Fans feierten ausgelassen, doch ein Banner im 96-Block deutete bereits daraufhin, dass das "Spiel des Jahres" nun erst bevorsteht - das Derby gegen Eintracht Braunschweig (Samstag, 13 Uhr LIVE auf SKY).

Die vergangene Spielzeit schlossen die Hannoveraner auf dem elften Platz ab, am 30. Spieltag befand man sich gar nur auf Rang 15. Zu wenig für die Ansprüche einer Mannschaft, die von der Saison 2002/2003 bis zur Saison 2019/2020 mit einem Jahr Ausnahme durchgängig in der 1. Bundesliga spielten.

Nach dem durchwachsenen Saisonstart mit nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen scheint das Team nun aber gefestigt und stabil zu sein. Besonders beim 4:0-Sieg über Magdeburg konnte Hannover überzeugen.

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Harmonisches Gespann in der Basis

Laut Sky-Reporter Sven Töllner gibt es gleich mehrere Gründe für den Aufschwung der 96er: "Ein Riesen-Faktor ist das harmonische Gespann von Stefan Leitl und Marcus Mann, das mit einer kleinen Anlaufphase jetzt hervorragend funktioniert." Mann ist seit 2021 Sportdirektor bei Hannover und holte in der zurückliegenden Transferperiode einige Spieler nach Niedersachsen, die sich bislang als Verstärkung erwiesen.

"Das waren gute Transfers im Sommer. Man hat jetzt einen Kader ohne Notlösungen, überall wo Bedarf war, wurde nachgebessert", bewertete Töllner. Als einen dieser positiven Neuzugänge kann man Außenverteidiger Derrick Köhn hervorheben. Der frühere Spieler der zweiten Mannschaft des FC Bayern wechselte aus der niederländischen Eredivisie von Willem II zu Hannover und kam unter Leitl bislang in allen sieben Ligaspielen zum Einsatz.

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Aber auch der 96-Trainer selbst hat große Anteile am Erfolg: "Bei ihm herrscht ein klares Leistungsprinzip und es gibt keine Erbhöfe, gestandene Spieler wie Sebastian Kerk spielen nicht, wenn andere besser trainieren", so Töllner. Öffentlich kommunizierte Hannover einen einstelligen Tabellenplatz als Saisonziel, wenn es mit dem Aufstieg aber schneller gehen würde "hat natürlich keiner was dagegen", sagte Mann vor der Saison.

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Derby als Wegweiser

Wenn es wirklich mit dem Aufstieg klappen soll, ist das Niedersachsen-Derby gegen Braunschweig ein Schlüssel auf dem Weg zum großen Ziel. "Das Spiel kann einem eine unheimlich breite Brust und Selbstvertrauen geben für den restlichen Verlauf der Saison, zudem hat man die Fans danach hinter sich", erklärt Töllner die Bedeutung des Spiels. Allerdings birgt das Derby auch Gefahren, denn umgekehrt kann eine Niederlage wieder für Unruhe und negative Stimmung bei den Fans der 96er sorgen.

Zwischen Hannover und Braunschweig besteht eine der größten Rivalitäten im deutschen Fußball, die in der Vergangenheit bereits häufiger groteske Züge angenommen hat. Die Fans von Hannover zeigten ihre Abneigung jüngst mit dem beschämenden Plakat: "Tod und Hass dem BTSV" nach dem Spiel in Rostock deutlich auf.

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Rivalität geht weit zurück

Die Rivalität der beiden Städte geht dabei weit in der Geschichte zurück. Bereits 1636 stritten Hannover und Braunschweig um Macht und Einflussnahme in der Region und führten gar Krieg mit Waffen, als Braunschweig sich mit Frankreich verbünden wollte, um einen Aufstand anzuzetteln. Weitere Streitpunkte, wie die Benennung der Landeshauptstadt in Niedersachsen oder die Auswahl der Bundesliga-Gründungsmitglieder 1963, zu denen die Eintracht gehörte, Hannover jedoch nicht, führte zur heute bestehenden Rivalität der beiden Klubs.

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Auch dieses Mal wird mit erhöhter Polizeipräsenz versucht, das Konfliktpotenzial zu minimieren. Absurde Ausuferungen, wie Raketen, die in den gegnerischen Fan-Block gefeuert wurden, ein Schwein, das mit einem Fan-Schal durch die Stadt getrieben wurde oder Ortsschilder, an denen ein großes Kreuz mit der Aufschrift des gegnerischen Vereins aufgestellt wurde, gab es jedoch bereits trotz aller Vorkehrungen auch in der Vergangenheit.

Am Samstag geht es dann hoffentlich in erster Linie um die Ereignisse auf dem Rasen. Zuletzt gewann auch Eintracht Braunschweig zum ersten Mal in dieser Spielzeit und besiegte den 1. FC Nürnberg in überzeugender Manier mit 4:2.

Beim 153. Aufeinandertreffen in der ausverkauften Heinz von Heiden Arena von Hannover wird dann zu sehen sein, ob die Braunschweiger ausgerechnet im Derby den Lauf der 96er stoppen können.

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