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Formel 1 News: GP von Saudi-Arabien liefert zahlreiche Aufreger

Chaos-Rennen in Reinform! Die vier Aufreger des Saudi-Arabien-GP

Das Rennen in Dschidda/Saudi-Arabien liefert reichlich Diskussionsstoff.
Image: Das Rennen in Dschidda/Saudi-Arabien liefert reichlich Diskussionsstoff.  © Imago

Der GP von Saudi-Arabien lieferte alles, was das Formel-1-Herz begehrt: Action, Spannung und vor allem reichlich Drama. Sky Sport blickt auf die vier größten Aufreger des Rennens und fragt nach Eurer Einschätzung.

1. Zweifacher Re-Start - Standing Start die richtige Entscheidung?

Der Start bei einem Formel-1-Rennen gehört für viele Beobachter zum spannendsten Moment eines Grand Prix. Die Premiere in Saudi-Arabien auf dem schnellsten Stadtkurs der Welt hatte sogar drei zu bieten, denn zweimal wurde das Rennen durch eine Rote Flagge unterbrochen.

Ging der erste reguläre Start noch gut und kein Fahrer kollidierte, sah das beim ersten Re-Start nach der Roten Flagge durch das Aus von Mick Schumacher bereits anders aus. Auf dem engen Kurs krachte es gleich an mehreren Stellen: Nikita Mazepin fuhr Williams-Pilot George Russell heftig hinten auf und fast zeitlich kollidierten Charles Leclerc und Sergio Perez, was das Renn-Aus für den Red-Bull-Fahrer bedeutete.

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In-Race Video: Verstappen drängt Hamilton ab – Perez & Mazepin crashen

Es folgte die nächste Rote Flagge und eine mehrminütige Unterbrechung, in der sich die Rennleitung um Chef Michael Masi alles andere als gut präsentierte. Neben Zuständen wie auf dem Basar (siehe Punkt zwei) entschied man sich trotz vorherigem Chaos und bereits schlechter Erfahrungen aus der Formel 2 erneut für einen Standing Start! Ein fliegender Start hinter dem Safety Car wäre sicherlich die bessere Lösung gewesen. Immerhin ging diesmal alles gut, doch wirklich nachvollziehbar war diese Entscheidung nicht - besonders in der so wichtigen Phase der WM.

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2. Das große Schachern: Zustände wie auf dem Basar

In Punkt eins wurde es bereits angerissen: Nach der erneuten Unterbrechung nach Re-Start eins, bei dem Verstappen Hamilton nicht ganz sauber von der Strecke gedrängt hatte und dieser so hinter Esteban Ocon gefallen war, gab es regen Funkkontakt zwischen der Rennleitung und dem Red-Bull-Kommandostand.

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In-Race Video: Irre! FIA & Red Bull verhandeln wie auf dem Basar

Die Rennleitung bot Red Bull Platz zwei beim zweiten Re-Start an, was der Rennstall akzeptierte in der Annahme, dass Verstappen hinter Ocon starten würden. Daraufhin entschuldigten sich die Offiziellen und sagten, dass Verstappen natürlich hinter Hamilton starten solle. In diesem Fall wollte sich das Team von Verstappen noch kurz intern beraten. Red Bull akzeptierte dann unter der Bedingung, dass Ocon auf P1 startet.

So kam es letztendlich auch. Ocon ging beim zweiten Re-Start von Pole aus ins Rennen, dahinter folgte Hamilton und dann schließlich Verstappen.

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Es wurde als eine Lösung für die Startreihenfolge gefunden, doch wirklich mit Ruhm bekleckert hat sich die Rennleitung dabei nicht. Es wäre sicherlich auch ein souveräneres Auftreten bzw. Verhalten möglich gewesen.

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3. Crash zwischen Verstappen und Hamilton

Der wohl größte Aufreger ereignete sich dann in Runde 37, als es zum Crash zwischen Verstappen und Hamilton kam. Der Niederländer sollte den Weltmeister nach einem vorherigen Vergehen wohl vorbeilassen, doch dann kam es zum für alle Beteiligten komischen Vorfall.

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In-Race Video: UNGLAUBLICH! Hamilton fährt Verstappen hinten drauf

Hamilton habe "nicht verstanden, was da passiert ist. Er ist ziemlich hart auf die Bremse gestiegen und dann bin ich ihm irgendwie hinten drauf gefahren. Dann ist er weitergefahren. Das war ein wenig verwirrend." Ähnlich ahnungslos zeigte sich Verstappen hinterher: "Ich bin langsamer gefahren, bin nach rechts. Er sollte überholen und dann haben wir uns berührt. Ich verstehe nicht wirklich, was da passiert ist."

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Mercedes-Pilot Lewis Hamilton analysiert den GP von Saudi-Arabien (Videolänge: 2:14 Min).

Für Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko hingegen war am Sky Mikrofon nach dem Rennen klar, dass Verstappen keine Schuld treffe. "Dieses Manöver, über das sich Hamilton beschwert hat, können wir widerlegen. Laut unserem Dateningenieur ist der Bremsdruck immer gleichgeblieben. Hamilton hat sich einfach verschätzt."

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Red-Bull-Pilot Max Verstappen spricht im Sky Interview über das Rennen in Dschidda. (Videolänge: 1:06 Min)

Für Dr. Marko sei vielmehr das Verhalten der Rennleitung an dem Vorfall Schuld: "Dass man während des Rennens verhandelt, dass wir keine Strafe bekommen, wenn wir ihn vorlassen, sind neue Aspekte. Max ist auch kein Kind von Traurigkeit und hat auch seine Manöver gesetzt, aber Hamilton drängt ihn von der Strecke. Das scheint als Kavaliersdelikt zu gelten. Wir sammeln jetzt und dann wird unser Teammanager zu den Stewards gehen und will eine Aufklärung haben."

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Dr. Helmut Marko, Motorsportchef von Red Bull, analysiert im Sky Interview den GP von Saudi-Arabien (Videolänge: 6:23 Min).

Auch Sky Experte Ralf Schumacher äußert in diesem Zusammenhang Kritik an der Rennleitung. "Das darf so nicht sein. Ich habe das alles nicht verstanden. Da wird auch der Druck von Mercedes sehr hoch gewesen sein. ‚Da muss jetzt was passieren, schon wieder hat er ihn von der Strecke gedrängt, jetzt muss eine Strafe kommen': So stelle ich es mir vor, ich war ja nicht dabei."

Beim Crash zwischen den beiden WM-Aspiranten ist laut Schumacher aber ganz klar ein Schuldiger auszumachen. "Das ist ein Foul von Verstappen, für mich gibt es da keine Diskussionen. Da muss die FIA auch einschreiten. Ich glaube nicht, dass Verstappen hier Punkte mitnimmt", urteilte der Ex-Rennfahrer bereits während des Rennens.

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4. Verstappen verlässt die Siegerehrung - verständlich oder unsportlich?

Auch nach dem Rennen gab es noch einen weiteren kleinen Aufreger - und zwar bei der Siegerehrung. Wie gewohnt standen die ersten Drei auf dem Podium. Nach den Hymnen folgt eigentlich die obligatorische gegenseitige Champagner-Dusche. Doch dem Zweitplatzierten Verstappen verging offenbar die Lust am Feiern, da er sich umgehend vom Podium entfernte und nicht an den Feierlichkeiten beteiligte.

Im anschließenden Sky Interview witzelte der Niederländer die Situation weg. "Weil es keinen Champagner gab. Das hat keinen Spaß gemacht." Hintergrund: Besonders in den muslimisch geprägten Ländern wie Saudi-Arabien wird auf das Verspritzen von Alkohol in der Offentlichkeit verzichtet und stattdessen Rosenwasser verwendet. Doch ob die Begründung Verstappens wirklich der Wahrheit entspricht, bleibt doch zumindest zu hinterfragen. Immerhin war der Niederländer ob des Rennausgangs recht bedient.

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