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Formel 1: Das war der Grund für die Crashes der beiden Mercedes in Spielberg

Darum crashten beide Mercedes im Qualifying in Spielberg

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Max Verstappen holt sich für das Sprint-Rennen in Spielberg die Pole, vor den beiden Ferraris Charles Leclerc und Carlos Sainz. Beide Mercedes scheiden in Q3 aus. Schumacher wird Achter, Vettel Vorletzter.

Max Verstappen entscheidet ein Herzschlagfinale für sich, Mick Schumacher landet auf einem starken siebten Platz: Das Qualifying in Spielberg hatte reichlich Action zu bieten. Den Aufreger der Session lieferte jedoch Mercedes.

Bis zum dritten Qualifying-Abschnitt ging alles in großen Teilen seinen gewohnten Gang. Die Top-Teams gaben sich in Spielberg bis zu diesem Zeitpunkt keine Blöße. Sowohl Red Bull und Ferrari als auch Mercedes brachten beide Fahrer in Q3. Die Silberpfeile unterstrichen abermals die aufsteigende Form der letzten Wochen und schoben sich zeitlich immer wieder zwischen Verstappen, Charles Leclerc und Co.

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Hamilton & Russell fliegen beide im Qualifying ab

Doch in Q3 ereigneten sich fast schon Slapstick-Momente. Nach nur wenigen Minuten verlor Lewis Hamilton nämlich die Kontrolle über seinen Wagen und landete seitlich mit ordentlich Wucht in den Reifenstapeln. Ein ungewohntes Bild vom siebenfachen Weltmeister, dem derartiges in seiner Karriere bislang nur selten passierte. Glücklicherweise kam er ohne Verletzungen davon, wie er nach dem Qualifying erklärte. Er sei lediglich etwas durchgeschüttelt worden. Die Enttäuschung beim Routinier war aber deutlich zu sehen.

Die rechte Seite des Hamilton-Boliden ist größtenteils zerstört.
Image: Die rechte Seite des Hamilton-Boliden ist größtenteils zerstört.  © Imago

Nach einer minutenlangen Unterbrechung wurde das Qualifying und die Jagd nach dem besten Startplatz für den Sprint am Samstag (ab 15:45 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1) fortgesetzt. Allerdings nur für wenige Zeigerumdrehungen. Wieder wurde die Rote Flagge geschwenkt - und erneut war ein Mercedes der Auslöser dafür. Auf seiner schnellen Runde flog auch George Russell in seinem Silberpfeil ab und landete mit dem Heck in der Bande. Auch der junge Brite konnte im Anschluss nicht mehr weiterfahren. Der Bolide war zu sehr beschädigt.

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Lewis Hamilton und George Russell verlieren beide die Kontrolle über ihren Mercedes und landen in Q3 in der Bande.

Doch warum crashten die beiden Mercedes in ein und demselben Qualifying und mit einem Auto, das in der bisherigen Saison eigentlich nie Zuverlässigkeitsprobleme hatte und in den vergangenen Wochen immer schneller wurde?

Wolff & Schumacher erklären Grund für Mercedes-Unfälle

Mercedes-Teamchef Toto Wolff lieferte am Sky Mikrofon die kurze und auch simple Antwort: "Die beiden haben unheimlich gepusht und wirklich viel Speed in die Kurven mit reingenommen. Und da ist ihnen dann der Grip ausgegangen."

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Mercedes Teamchef Toto Wolff nach den Ausfällen im Qualifying in Spielberg.

Sky Experte Ralf Schumacher ging bei der Ursachenaufdeckung noch etwas mehr ins Detail: "Toto Wolff hat mir vorhin verraten, dass sie versucht haben, zehn km/h schneller reinzufahren als vorher. Das ist natürlich schon ein bisschen viel. Das wundert mich fast, dass das beiden gleichzeitig passiert. Aber daran sieht man, dass sie den Erfolg unbedingt wollten. Dann haben sie es einfach ein bisschen überfahren."

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Wolff nimmt Fahrer in Schutz

Einen Vorwurf machte Wolff seinen beiden Piloten aber nicht - ganz im Gegenteil: Der gebürtige Wiener ließ durchblicken, dass die bisherigen Fehler in dieser Saison eher auf der Team- und Entwicklungsseite lagen, da man Hamilton und Russell bislang noch kein Auto für die Plätze ganz vorne mitgeben konnte. Somit sei es nun völlig okay, wenn die Fahrer mit dem diesmal guten Auto über das Limit gegangen sind.

Am Ende sprangen auch dank der Strafversetzung von Sergio Perez "nur" die Plätze vier (Russell) und neun (Hamilton) heraus. Beide Fahrer entschuldigten sich im Anschluss direkt beim Team. "Das ist super stark", erklärte Wolff. "Beide sind gleich in die Box gekommen und haben sich entschuldigt. So muss es einfach in beide Richtungen gehen. Wenn wir ihnen ein schlechtes Auto oder einen schlechten Motor geben, müssen wir uns auch dafür entschuldigen und umgekehrt machen sie es genauso. Das ist eine Stärke unseres Teams."

Wolff optimistisch: "Verloren ist noch nichts"

Und mit dieser Stärke soll das restliche Wochenende doch noch ins Positive gedreht werden. "Wir hätten nicht erwartet, dass wir auf einer Runde so nah dran sind, das ist positiv", sagte Hamilton am Sky Mikrofon. "Hoffentlich kann ich im Sprint was gutmachen."

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Lewis Hamilton gibt nach seinem Ausfall in Q3 Entwarnung.

Dass dies durchaus möglich ist, hat die bisherige Saison gezeigt, in der der Silberpfeil im Rennen immer besser funktioniert hat als im Qualifying. Darauf setzt auch Wolff die Hoffnungen: "Das Rennen war immer gut für uns, die Frage ist nur, wie man hier vorbeikommt. Auf der Geraden fehlt es gegenüber dem Red Bull ein bisschen, aber wir können am Sonntag auch ein bisschen mit der Strategie spielen. Verloren ist noch nichts."

Doch bis es überhaupt was zu gewinnen gibt, steht für die Mechaniker-Crew von Mercedes viel Arbeit bevor. Gleich zwei Autos, die ordentlich mitgenommen wurden, müssen bis Samstagmittag, wenn das 2. Freie Training startet (ab 12:15 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1), wieder fahrtüchtig gemacht werden. Es dürfte eine lange Nacht in der Garage von Mercedes werden ...

Mehr zum Autor Udo Hutflötz

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