Niklas Kaul hat bei den European Championships die Goldmedaille im Zehnkampf geholt und das Münchner Olympiastadion in ein Tollhaus verwandelt. Sky Sport hat den deutschen König der Athleten nach seinem EM-Triumph zum Interview getroffen.
Niklas Kaul über ...
... die Siegerehrung:
"Die Siegerehrung war für mich ein sehr emotionaler Moment, weil der Wettkampf für mich ganz speziell war. Wir sagen häufig, dass jeder Zehnkampf seine eigene Geschichte schreibt. Aber ich glaube, über den Zehnkampf könnte man einen ganzen Roman schreiben, weil so viel passiert ist. Das war für mich ein ganz besonderer Moment, den ich auch nicht vergessen werde. Die ganze Szenerie am Olympiasee mit den Zuschauern war einfach ein toller Abschluss. Es war schön, dass dann auch nochmal Leute dazukommen konnten, die an den letzten beiden Tagen keine Karte fürs Olympiastadion hatten und trotzdem vor dem Fernseher mitgefiebert haben. Das war wahnsinnig schön. "
... den Wunsch einer besseren Vereinbarkeit zwischen Sport und Ausbildung:
"Ich bin Student und hatte am 9. August noch meine letzte Prüfung. Ich bin der Meinung, dass wir es in Deutschland schaffen müssen, Studium und Sport noch besser vereinbar zu machen. Bei mir zu Hause in Mainz funktioniert das sehr gut. Das ist bei mir natürlich ein Einzelfall. Ich habe über viele Gespräche mit der Uni und dem Olympiastützpunkt ein Modell zusammenbekommen. Das muss aber noch ein bisschen einfacher werden, sodass man die Leute aus der Jugend nicht verliert. In der Jugend sind wir sehr stark und die Leute müssen wir dann auch in den Erwachsenenbereich mit reinbekommen. Das funktioniert nur mit einer starken Zusammenarbeit aus Sport und Ausbildungsstätten."
… den Teamgedanken bei allen deutschen Athleten:
"Jeder deutsche Athlet hat sich auf diese Heim-EM gefreut. Jeder hatte in seiner Saisonplanung München als ganz großes Ziel. Jeder, der am Montag und am Dienstag im Stadion war, hat verstanden, warum das ein großes Ziel für uns war. Ich habe im Olympiastadion eine Stimmung erlebt, die habe ich in meiner gesamten Sportkarriere noch nicht erlebt. Das ist was ganz Besonderes, zu Hause an einem Wettkampf teilnehmen zu dürfen."
