Sportjahr 2022: 12 Thesen zu Haaland, Bayern, BVB, Zverev und Formel 1
12 Thesen für 2022: Jubel bei Flick, Mick & Klopp - Pech für BVB, HSV & S04
01.01.2022 | 15:14 Uhr
Das neue Jahr 2022 steht vor der Tür. Deshalb ist es Zeit, sich wieder einmal ganz weit aus dem Fenster zu lehnen und die Sport-Glaskugel herauszuholen. 12 Thesen für das Sportjahr 2022.
Das Formel-1-Rennen in Abu Dhabi vor wenigen Wochen und die damit verbundene Entscheidung im Titelkampf zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen hat einmal mehr gezeigt, wie spannend der Sport sein kann.
Auf Momente wie diese freuen sich die Sport-Fans auch im neuen Jahr. Denn 2022 hält sicherlich wieder zahlreiche Highlights bereit. Für diejenigen, die es kaum erwarten können, hat Sky zwölf Thesen für das kommende Jahr aufgestellt. Das passiert in 2022 (oder vielleicht auch nicht) ...
1. Haaland wechselt zu Real, Mbappe bleibt bei PSG
Die Zeit von Erling Haaland bei Borussia Dortmund neigt sich dem Ende zu. Auch die letzten Hoffnungen auf einen Verbleib in der Bundesliga werden im Sommer-Transferfenster zerschlagen. Real Madrid, das laut BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sein Interesse hinterlegt hat, setzt sich im Rennen der Spitzenklubs schließlich durch. Der Hauptgrund: Mbappe bleibt in Paris, um 2023 mit Messi und Neymar endlich die Champions League zu gewinnen. Paris braucht deshalb keinen Ersatz mehr und Real setzt alles daran, seinen Plan B umzusetzen.
2. Freiburg erreicht die Champions League
Eine der überraschendsten Geschichten der bisherigen Bundesliga-Saison schreibt wohl der SC Freiburg. Die Breisgauer beendeten die Hinrunde auf einem staken dritten Tabellenplatz und liegen damit aktuell auf Champions-League-Kurs. Nie zuvor standen die Freiburger nach 17 Spieltagen so weit oben in der Tabelle. Und viel weiter wird es für die Streich-Elf auch nicht wieder runtergehen in dieser Saison. Freiburg bleibt das Überraschungsteam der Liga. Die gefestigte Defensive (beste Abwehr mit den Bayern), das ruhige Umfeld und der pragmatische Trainer Christian Streich tragen Freiburg am Ende in die Königsklasse.
3. Ein Traditionsklub steigt aus Bundesliga ab
Als böte die zweite Liga nicht schon genug geschichtsträchtige Duelle, wird der nächste Traditionsklub den Gang ins Unterhaus antreten müssen. Bielefeld, Stuttgart, Gladbach, Bochum und die Hertha befinden sich neben weiteren Teams aktuell im Abstiegskampf. Gerade Stuttgart, Hertha und Gladbach hatten sich diese Saison ganz anders vorgestellt. Bochum und Bielefeld haben von vornherein mit einer schwierigen Saison gerechnet. Vielleicht ist das sogar der Vorteil für die beiden Teams. Denn bei Werder Bremen und Schalke 04 hat man in der vergangenen Saison gesehen, wie schwierig es ist, sich mit der ungewohnten Situation im Keller umzugehen. Drohen Stuttgart, Gladbach oder Hertha das Schicksal? Oder trifft es mit Bielefeld oder Bochum ein, mit dem man eher rechnen würde? Ein Traditionsteam wird es treffen.
4. Sowohl der HSV als auch Schalke 04 steigen nicht auf
Die Hinrunde hat es gezeigt und der HSV zeigt es seit dreieinhalb Jahren: Die 2. Bundesliga ist auch für ehemalige Top-Klubs kein Selbstläufer. Und so liegen die beiden Mit-Favoriten auf den Aufstieg fünf Punkte hinter dem direkten Aufstiegsplatz und dem SV Darmstadt zurück. Das aufzuholen wird schwierig. In der zweiten Liga kann jeder jeden schlagen. Hinzu kommt, dass auch Werder Bremen, der 1. FC Nürnberg oder der 1. FC Heidenheim in der Verlosung sind. Während S04 die Konstanz vermissen lässt, spielt der HSV zu oft nur remis. Beide müssen zusehen, sich zumindest den Relegationsplatz zu sichern. Mit dem direkten Aufstieg wird es in dieser Saison nichts.
5. Bayern holt den Champions-League-Titel
Kein Team trat in der diesjährigen Champions-League-Gruppenphase so dominant auf wie der FC Bayern. Sechs Spiele, sechs Siege, die beste Offensive, die beste Defensive: die Münchner waren das Nonplusultra und deklassierten zwei Mal den FC Barcelona. Im Achtelfinale wartet der FC Salzburg - bei allem Respekt: Da müssen zwei Pflichtsiege her. Wenn ab dem Viertelfinale die Hochkaräter warten, dann werden sich die Bayern - ausbleibende Verletzungen vorausgesetzt - auch dort durchsetzen und den dritten CL-Titel seit 2013 holen.
6. Gladbacher Pokalsieg ist Schadenbegrenzung einer verkorksten Saison
Egal, ob Borussia Mönchengladbach der tragische Traditionsklub aus These Nummer drei ist oder nicht. Die Fohlen verpassen Europa über den Liga-Weg und spielen eine verkorkste Saison unter Trainer Adi Hütter. Mit nur 19 Punkten nach 17 Partien spielten die Gladbacher die schwächste Hinrunde seit der Saison 2016/17. Ihr Strohhalm für die Rettung einer durchwachsenen Saison heißt DFB-Pokal. Hier schlugen sie erst den 1. FC Kaiserslautern und fegten dann famos mit 5:0 über den FC Bayern hinweg. Wenn das nicht guter Stoff für eine Pokal-Erfolgsgeschichte ist, die in Hannover gegen 96 fortgesetzt werden soll. Der bisherige Pokal-Verlauf zeigt, dass jede Überraschung möglich ist. Der erste Titel seit 1992 hilft über die schwache Saison hinweg.
7. Klopp macht Liverpool wieder zum alleinigen Rekordmeister
Jürgen Klopp erreicht beim FC Liverpool endgültig Legendenstatus, denn er wird die Reds wieder zum alleinigen Rekordmeister der Premier League machen. Dafür setzt er sich gegen Tabellenführer Manchester City und dem dritten Titelaspiranten im Bunde, dem FC Chelsea, durch. Dafür muss Liverpool insbesondere drei große Hindernisse überwinden: den engen Premier-League-Spielplan, den hohen Corona-Zahlen auf der Insel und der Zusatzbelastung Afrika-Cup. Überstehen die Reds den Januar trotz dieser Einflüsse halbwegs unbeschadet, sind sie Favorit. Schon am 02. Januar können sie mit Chelsea den ersten Favoriten auf Distanz halten. Anfang April kommt es dann zum Showdown gegen City im Etihad Stadium, den die Reds für sich entscheiden werden. Dann ist dem LFC der Titel nicht mehr zu nehmen.
8. Flick führt Deutschland zurück an die Weltspitze
Nach dem enttäuschenden WM-Vorrunden-Aus in Russland und der Achtelfinal-Pleite bei der EM im vergangenen Jahr gegen England erlebt die DFB-Elf unter ihrem neuen Trainer Hansi Flick einen Kickstart. Sieben Siege in den ersten sieben Spielen gaben einen ersten Eindruck von der Erfolgsstory, die der ehemalige Bayern-Coach beim DFB schon nach eineinhalb Jahren im Dienst schreiben wird. Die starke Gruppe in der Nations League fungiert als gute Vorbereitung auf Katar. Weil derzeit kein Nationalteam überragt, können Müller, Gnabry, Havertz und Co. überraschen, aus dem erweiterten Favoritenkreis herausstechen. Die Turniermannschaft ist zurück und holt den fünften Stern nach Deutschland.
9. Hamilton schlägt zurück und wird Rekord-Weltmeister
Den Last-Minute-Verlust des achten WM-Titels muss Lewis Hamilton erst einmal wegstecken. Doch der Brite hat noch eine Mission. Er will alleiniger Rekord-Weltmeister werden. Deshalb schlägt der Mercedes-Pilot 2022 mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch zurück. Die frühzeitige Weiterentwicklung des Mercedes in Richtung 2022er Reglement kommt dem 36-Jährigen zugute.
10. Mick holt ersten WM-Punkt
Der Welpenschutz für Mick Schumacher ist mit Beginn der neuen Formel-1-Saison vorbei. 2021 hatte der Haas-Pilot mit seinem langsamen Auto keine Chance, auch nur annähernd die Punkteränge zu erreichen. Glaubt man den Berichten, dann dürfte der neue auf die Regeländerungen ausgerichtete Haas deutlich konkurrenzfähiger sein. Deshalb wird der Rookie 2022 auch seinen ersten WM-Punkt einfahren.
11. Zverev gewinnt erstes Grand-Slam-Turnier
Zwei Mal konnte Alexander Zverev in der Vergangenheit die ATP-Finals, also quasi die Tennis-Weltmeisterschaft, gewinnen, dazu noch sein persönliches Highlight, der Olympia-Sieg. Sascha Zverev hat bewiesen, dass er zur absoluten Weltspitze gehört. Nun ist er bereit für den letzten Schritt: der Sieg eines Grand-Slam-Finals. Schon im Januar bei den Australian Open könnte es so weit sein. Tritt Novak Djokovic, dessen offizielle Teilnahmebestätigung noch aussteht, Down Under nicht an, würde dies die Chancen des Deutschen nur erhöhen. In Melbourne und bei den French Open erreichte Zverev bereits das Halbfinale, bei den US Open sogar das Finale. Dieses Jahr ist der Sieg fällig.
12. Magdeburg wird Handball-Meister
Niemand schlägt den SC Magdeburg. Danach sah es lange aus, bis die SG Flensburg-Handewitt am 2. Weihnachtsfeiertag dem Magdeburger Märchen einen kleinen Dämpfer verpasste. Und trotzdem sind die Magdeburger besser denn je, alles passt zusammen. Sind sie in den letzten Jahren während der Saison mal eingebrochen, wird ihnen das dieses Jahr nicht passieren. In Magdeburg wird die Freude groß sein. Es winkt der erste Meisterparty seit 2001, denn: Der kommende Deutsche Handball-Meister heißt SC Magdeburg.
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